Lieber Kunde, Patient und/oder (Fach)Arzt,
Mit dieser Seite möchten wir ihnen einen Einblick in das Thema Arthrose gewähren, auf dessen Problematik verweisen, unser entsprechendes Vorgehen schildern und unsere Behandlungsmethode erläutern. Hierfür beziehen wir uns ausschließlich auf wissenschaftliche Studien und unsere jahrelange Erfahrung in der Praxis. Wir möchten Ihnen die Möglichkeit geben, sich bereits im Vorhinein besser über die Thematik informieren und offene Fragen oder mögliche Unsicherheiten klären zu können, um so zu verstehen, was eigentlich hinter dieser Diagnose steckt.
Arthrose beschreibt einen Änderungsprozess des Knorpels in den Gelenken unseres Körpers. Dabei beeinflusst die Arthrose den Knorpel, den Knochen, die Bänder und die Muskulatur. Sie gehört zum normalen Alterungsprozess dazu und beschreibt den Vorgang des Abbaus von Knorpel. Arthrose gehört dabei zu einer sehr verbreiteten Erkrankung. Mehr als eine halbe Milliarde Menschen haben sie1 und ist dabei eine der hauptverantwortlichen Erkrankungen für Einschränkungen im Alter. Am häufigsten und tritt sie in den Knie-, Hüft-, Hand-, und Wirbelgelenke auf.
Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie bei Arthrose Symptome lindern und den Alltag wieder normal bewältigen können. Läuft es bei jedem zwangsläufig auf einen Gelenkersatz hinaus oder gibt es auch andere Lösungen? Die Antworten dazu und mehr erfahren sie hier.
Um diesen Prozess vereinfacht darzustellen: Die Entstehung von Arthrose kann mit einem Schwamm verglichen werden. Wie ein nasser Schwamm besteht unser Knorpel größtenteils aus Wasser. Dieser feuchte Schwamm hilft dabei, Kräfte abzufedern und die Gelenkflächen zu schmieren. Damit der Knorpel gesund bleibt, benötigt er kontinuierlich Wasser. Schmutziges Abwasser muss immer herausgepresst werden. Die regelmäßige Bewegung unserer Gelenke ähnelt dem Auswringen eines Schwamms - sie entfernt das schmutzige Abwasser und ermöglicht die Aufnahme von frischem, sauberem Wasser. Wenn wir uns jedoch nicht genügend bewegen, sammelt sich schmutziges Wasser an, was unsere Knorpelgesundheit beeinträchtigt - ähnlich wie bei einem unbenutzten schwammen ohne Ausdrücken des Wassers. Unser Knorpel benötigt also regelmäßige Bewegung, um sauber, gesund und hydratisiert zu bleiben. Nicht nur eine übermäßige oder mangelnde Bewegung spielt eine Rolle bei Arthrose; auch eine schlechte Ernährung sowie Übergewicht spielen eine große Rolle.
Studien zeigen, dass eine Ernährung mit hohem Zucker- und gesättigtem Fettanteil (z.B. Fleisch-, Wurstwaren, Butter, Fertiggerichte, Süßwaren usw.) den Gelenkknorpel und die darunter liegenden Knochen direkt schädigen kann. Die Auswahl der Lebensmittel ist daher ein wesentlicher Faktor für das Auftreten und die Schwere chronischer Schmerzen durch verstärkte Entzündungen. Moderne Lebensmittel enthalten oft hohe Mengen an Omega-6-Fettsäuren im Vergleich zu entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren.
Es besteht kein Zweifel daran, dass unsere Gesellschaft zunehmend ungesünder lebt. Vor 100 Jahren legte der durchschnittliche Mensch noch täglich 20 Kilometer zurück, während es heutzutage nur noch rund 700-1200 Meter sind. Während des Lockdowns hat sich diese Zahl sogar auf lediglich rund 500 Meter pro Tag reduziert. Ähnliches gilt für unsere Ernährung: Vor 160 Jahren wurden in Deutschland im Durchschnitt etwa 2120 Kalorien pro Tag konsumiert, während wir heute bei unglaublichen 3.500 Kalorien angelangt sind. Dies bedeutet eine Steigerung von satten 166% an Energiezufuhr trotz einer Reduzierung unserer Bewegung um ganze 96%. Die Kombination aus chronischer Unterbelastung und mangelnder körperlicher Aktivität führt heutzutage meist zu Arthrose - nicht die schwere Arbeit oder Sport oder andere Faktoren.
Der Schmerz ist das Hauptzeichen einer Arthrose für die meisten Menschen. Anfangs tritt dieser Schmerz beim Beginn der Bewegung und bei längerer Belastung auf und nimmt im Laufe des Tages oft zu. In späteren Phasen kommen auch Ruhe- und Nachtschmerzen hinzu. Die Steifheit, die mit Arthrose einhergeht, verschwindet in der Regel nach einigen Minuten. Man kann knöcherne Schwellungen (Knochenauswüchse) an den Rändern des Gelenks fühlen. Neben diesen knöchernen Schwellungen treten häufig auch Weichteil- und Gelenkschwellungen auf. Ein typisches Merkmal von Arthrose sind hörbare bzw. spürbare Crepitationen (Knacken oder Knirschen), wahrscheinlich verursacht durch raue Oberflächen des Gelenks sowie knöcherne Ausbuchtungen an den Rändern des Gelenks, über die Bänder gleiten können. Gelegentlich kommt es zu entzündlichen Reaktionen, die zu Schmerzen, Schwellungen und einer Erhöhung der Temperatur im betroffenen Gelenk führen können. Des Weiteren entwickeln sich Bewegungseinschränkungen im betroffenem Gelenk als charakteristisches Merkmal von Arthrose. Zudem kann es infolge fortschreitender Veränderungen am Gelenk zur Änderung seiner Position kommen wie beispielsweise eine X- oder O-Stellung des Knies.. Diese Positionsveränderungen führen häufig zu Beschwerden bezüglich Instabilität . Stabilitätsprobleme wiederum können ein Gefühl der Unsicherheit bei alltäglichen Aktivitäten verursachen. Arthrose kann Probleme beim Gehen, Treppensteigen, Sitzen und Aufstehen sowie beim Anziehen von Socken und Schuhen mit sich bringen.
Gelenkverschleiß bedeutet nicht automatisch Schmerzen. Bei bildgebenden Untersuchungen wird oft Arthrose festgestellt, obwohl die Patienten keine Beschwerden haben. Sowohl Röntgen- als auch MRT-Untersuchungen zeigen nur einen moderaten Zusammenhang zwischen Schmerz und struktureller Arthrose. Es gibt sogar über 40% der Menschen mit Kniearthrose, die keinerlei Schmerzen oder Behinderungen verspüren. Daher ist eine bildgebende Untersuchung heutzutage nicht mehr zwingend erforderlich, um Arthrose zu diagnostizieren. Sie sollte nur durchgeführt werden, wenn Verdacht auf Gicht, Infektion oder entzündliche Probleme besteht. Ein weiteres Argument dafür, dass Gelenkverschleiß nicht direkt mit Schmerzen zusammenhängt: Wir wissen aus Erfahrung, dass Gewichtsverlust bei übergewichtigen Personen mit diagnostizierter Arthrose eine effektive Therapiemethode zur Schmerzlinderung darstellt (weitere Informationen folgen). Wenn also der Verschleiß für den Schmerz verantwortlich wäre, wäre es unwahrscheinlich, dass Gewichtsabnahme die Symptome reduziert - schließlich ändert sich dadurch nichts an der Struktur des Gelenks. Arbeit führt nicht zwangsläufig zu Arthrose. Viele glauben fälschlicherweise, dass ihre beruflichen Tätigkeiten oder sportlichen Aktivitäten für das Auftreten von Arthrose verantwortlich sind. Die meisten Forschungsergebnisse zeigen jedoch keinen signifikanten Einfluss dieser Aktivitäten auf strukturelle Veränderungen. Ein interessantes Beispiel sind MRT-Studien an genetisch eineiigen Zwillingen, von denen einer körperlich belastende Arbeit verrichtet und der andere eher sitzend tätig ist - trotzdem weisen ihre Scans ähnliche Ergebnisse auf. Studien zeigen uns, dass die Wirbelsäule eines Menschen, der den Großteil des Tages sitzt, ähnlich aussieht wie diejenige einer Person mit schwerer körperlicher Arbeit. Weniger bekannt ist allgemein die Tatsache, dass Bewegung und Belastung unserer Gelenke tatsächlich gesund für unseren Knorpel sind. Durch das ständige Hin- und Herfließen von Wasser wird er mit Nährstoffen versorgt und Abfallprodukte werden abtransportiert (ähnlich einem Schwamm). Eine chronische Unterbelastung hingegen schadet unserem Knorpel eher: Sie führt weder zur Versorgung mit Nährstoffen noch zum Abtransport schädlicher Stoffe! Mangelnde Bewegung und ein ungesunder Lebensstil sind daher entscheidend bei der Entwicklung von Arthrose - nicht der Verschleiß!
Passive Maßnahmen spielen eine wertvolle Rolle in der Behandlung von Arthrose. Sowohl in der Physiotherapie als auch in der Medizin werden sie häufig angewendet. In der Physiotherapie sind Massagen und manuelle Therapien bekannte passive Maßnahmen. Allerdings zeigt die Forschung, dass Massagen kaum oder gar keine Wirkung auf Muskeln und Durchblutung haben. Manuelle Therapien können eingesetzt werden, um Gelenkfunktionsstörungen zu beheben, aber da diese meist durch Knorpelveränderungen bei Arthrose verursacht werden, ist ihre Wirksamkeit begrenzt. Sie dienen oft nur dazu, Voraussetzungen für aktive Therapien zu schaffen. In der Medizin sind Akupunktur und orthopädische Einlagen gängige passive Maßnahmen. Jedoch hat Akupunktur wahrscheinlich nur einen geringen oder keinen Effekt auf Schmerzlinderung im Vergleich zur Scheinbehandlung. Orthopädische Einlagen zeigen ebenfalls keinen signifikanten Effekt auf Schmerzen oder Funktion im Vergleich zu normalen Einlagen. Es wird oft behauptet, dass Laufen Knie- oder Hüftarthrose verursachen kann. Verletzungen beim Laufen könnten langfristig negative Auswirkungen auf den Knorpel haben und somit zur Entstehung von Arthrose führen. Studien zeigen jedoch kein erhöhtes Risiko für Kniearthrose beim Freizeitlaufen; tatsächlich reduziert regelmäßiges Laufen das Risiko einer Hüftarthrose. Bei bereits diagnostizierter Arthrose führt Laufen oft zu Problemen, aber das bedeutet nicht, dass man nie wieder joggen kann oder sollte. Eine Rückkehr zum Laufen ist möglich, wenn eine schrittweise Belastungssteigerung stattgefunden hat und Muskeln gestärkt wurden. Auch Gewichtsverlust kann hilfreich sein. Es wird häufig empfohlen, bei Arthrose Schwimmen oder Fahrrad fahren zu gehen. Diese Aktivitäten sind gelenkschonend und daher wichtig für Menschen mit Arthrose. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass diese Art von Bewegung den Knorpel in Bezug auf die Arthrose kaum beeinflusst. Der Knorpel benötigt Belastung und Kompression zur Nährstoffversorgung, Abfallentsorgung und Verbesserung der Schmierfunktion. Wenn nur wenig oder gar keine Gelenkbelastungen auftreten, bleibt die Wirkung auf den Knorpel minimal. Nur etwa 30% der Patienten mit diagnostizierter Kniegelenksarthrose werden im Laufe ihres Lebens tatsächlich einen Gelenkersatz erhalten müssen. Durch angemessene Schmerzbewältigung, Trainingstherapie und gegebenenfalls Gewichtsreduktion können viele Gelenkersatzoperationen vermieden werden.
Patienten hören oft den Satz: "In zwei Jahren sehen wir uns dann zur Operation des Gelenks." Allerdings ist eine Gelenkoperation nicht angemessen für jemanden, der den Umgang mit Schmerzen nicht wirklich versteht und keine geeignete Trainingstherapie oder Gewichtskontrolle ausprobiert hat. Zudem ist es wichtig, Patienten zu identifizieren, die möglicherweise schlecht auf eine Gelenkoperation ansprechen. Beispiele hierfür sind Patienten mit geringer Schmerzintensität, leichten radiologischen Veränderungen, starkem Übergewicht, weitläufigen Schmerzen und psychischer Belastung. All diese Faktoren können durch eine konservative Behandlung angegangen werden. Entscheidet man sich jedoch doch für einen Gelenkersatz, so ist es wichtig zu verstehen, dass dieser nur bei fortgeschrittener Arthrose effektiv ist und nach einem 6-monatigen Versuch einer konservativen Therapie erfolgen sollte. Der Patient muss erhebliche Einschränkungen wie Schlafverlust durch Schmerzen oder eine stark verringerte Gehstrecke haben. Obwohl ein Gelenkersatz ein effektiver und sicherer Eingriff ist, birgt jede Operation Risiken. Bis zu 25% der operierten Patienten haben auch nach dem Eingriff weiterhin Schmerzen und Funktionseinschränkungen. Je nach Grad der Arthrose und ihrer Lokalisierung wird häufig statt eines kompletten Gelenkersatzes eher eine Teilprothese verwendet. Eine Teilprothese bietet aufgrund ihrer schnelleren Heilungs- und Rehabilitationszeit sowie einer geringeren Komplikationsrate eine weitere Option. Eine andere Operationsmethode bei Arthrose ist die Gelenkspiegelung, auch Arthroskopie genannt. Dabei wird ein Endoskop durch kleine Hautschnitte in das Gelenk eingeführt. Mithilfe einer Mini-Videokamera werden Bilder aus dem Inneren des Gelenks übertragen und das Instrument gesteuert. Studien zeigen jedoch keinen klaren Nutzen der Arthroskopie bei Arthrose im Vergleich zu einem Placebo-Eingriff und weisen darauf hin, dass diese Methode deutlich mehr Nebenwirkungen hat.
Bei jedem unserer neuen Patienten findet zu Beginn der ersten Therapiesitzung ein gründliches Anamnesegespräch mit einem unserer Therapeuten statt. Dabei werden relevante Informationen für die Behandlung ermittelt und mögliche Kontraindikationen oder "Red Flags" ausgeschlossen. Anschließend führt der Therapeut eine detaillierte Untersuchung durch, um den aktuellen Rehabilitationsstand genau festzulegen. Zusammen mit dem Patienten wird ein individuelles Anforderungsprofil erstellt, das speziell auf die täglichen Herausforderungen im Leben des Patienten zugeschnitten ist. Das Ziel besteht darin, einen klaren objektiven IST-Standpunkt zu definieren und mittels erster Planungen den angestrebten Soll-Zustand zu formulieren. Dieser Weg erfolgt durch den Transfer der Therapie und wird kontinuierlich überwacht und bewertet, um jederzeit über den aktuellen Leistungszustand des Patienten informiert zu sein. Um diese Methode noch effizienter zu gestalten und das volle Potenzial der Behandlung auszuschöpfen, bieten wir optional auch längere Therapiezeiten an. Dadurch können unsere Therapeuten noch effektiver am therapeutischen Prozess arbeiten. Es ist bekannt, dass der Gelenkknorpel keine eigene Nerven- oder Blutgefäßversorgung hat und daher alle Nährstoffe aus dem darunter liegenden Knochengewebe sowie der Synovialflüssigkeit (Gelenkflüssigkeit) beziehen muss. Die Gelenkflüssigkeit wird herausgedrückt, wenn der Knorpel unter Belastung steht, und anschließend wieder aufgenommen, wenn der
Druck nachlässt (Schwamm-Beispiel). Mit anderen Worten: Eine körperliche Belastung ist für den Knorpel unerlässlich, um seine normale Funktion und Struktur zu erhalten. Die Belastung fördert das Eindringen von Nährstoffen in den Gelenkknorpel und drückt Stoffwechselprodukte heraus. Training sorgt nicht nur dafür, dass wir unseren Knorpel versorgen, sondern auch dafür, dass die Schmierfunktion des Knorpels optimiert wird. Ein wichtiger Bestandteil unserer "Schmierstoffe" ist Lubricin. Lubricin schützt unseren Knorpel vor Entzündungen. Das Tolle daran ist, dass wir durch gesunde Bewegung ein Reservoir an Gleitmittel in unseren Gelenken aufbauen können. Dieses Phänomen kann man bei unseren Augen beobachten: Unsere Augenlider gleiten über unsere Augäpfel - das ist Lubricin in Aktion. Neues Knorpelgewebe lässt sich leider nicht durch Training aufbauen, aber wir können die Versorgung, Qualität und Schmierung des vorhandenen Gewebes optimieren. Da der Knorpel keine eigenen Nervenzellen hat, spüren wir ihn auch nicht direkt. Die Schmerzen bei Arthrose entstehen hauptsächlich im subchondralen Knochen (der unter dem Knorpel liegt). Wir wissen jedoch auch, dass das Training nicht nur einen Einfluss auf den Knorpeln hat; es beeinflusst ebenfalls das subchondrale Knochengewebe sowie unsere Gelenkskapseln/-bänder und die umliegende Muskulatur - all jene Strukturen, die von Arthrose betroffen sind.
Sie sollten jetzt wissen, warum Training bei Arthrose wichtig ist. Die nächste Frage wäre dann natürlich, wie ein solches Training aussieht. Wir teilen das Training in zwei Kategorien auf: die Erhöhung der allgemeinen und spezifischen Belastbarkeit. Die Erhöhung der allgemeinen Belastbarkeit beinhaltet eine erhöhte Aktivität im Alltag. Täglich 20 bis 40 Minuten Bewegung mit einer Herzfrequenz von etwa 140 sind hierbei empfehlenswert. Das entspricht ungefähr 10.000 Schritten pro Tag. Diese erhöhte Aktivität bringt mehrere Vorteile mit sich: - Sie hilft dabei, mögliches Übergewicht zu reduzieren. - Sie führt zu einer besseren Durchblutung des Körpers und spült Entzündungsmediatoren aus, was schmerzlindernde Effekte hat. - Eine bessere allgemeine Belastbarkeit unterstützt die Regeneration des Körpers, schützt vor Überbelastungsschäden und stärkt das Immunsystem. Da wir aus Zeitgründen diese erhöhte Aktivität nicht während Ihrer Therapie vor Ort durchführen können, wird dies Ihre wichtigste "Hausaufgabe" sein. Wenn Ihnen anfangs z.B. aufgrund von Schmerzen diese erhöhte Aktivität Probleme bereitet, beginnen wir zunächst mit dem Aufbau der spezifischen Belastbarkeit, um später eine höhere Aktivitätsstufe zu erreichen. Durch den gezielten Aufbau der spezifischen Belastbarkeit erzielen wir ähnliche Effekte wie bereits erwähnt: eine bessere Versorgung und Schmierung des Knorpels, den Aufbau eines Gleitmittelreservoirs und eine verbesserte Belastbarkeit der umliegenden Strukturen. Dies erreichen wir durch gezieltes Krafttraining. Je nachdem, wo sich die Arthrose befindet, werden verschiedene Übungen durchgeführt, bei denen das betroffene Gelenk belastet wird. Zum Beispiel können Kniebeugen, Ausfallschritte oder Beinpresse für Patienten mit einer Arthrose im Knie- oder Hüftgelenk geeignet sein. Während der Übung ist es wichtig, Druck auf das betroffene Gelenk auszuüben (wie beim Ausdrücken eines Schwamms), da dies zur Kompression führt. Die Übungen werden in unserem Trainingsbereich für Kraftausdauer durchgeführt. Dabei absolvieren Sie pro Übung 3 bis 5 Durchgänge mit jeweils 12-20 Wiederholungen. Achten Sie darauf, dass die Bewegungen langsam und kontrolliert ausgeführt werden, da schnelle Bewegungen zu einer höheren Beanspruchung der Gelenke führen können - was gerade am Anfang vermieden werden sollte. Es empfiehlt sich auch dieses Training über einen längeren Zeitraum mehrmals pro Woche durchzuführen. Obwohl wir zeitlich begrenzt sind in unserer physiotherapeutischen Behandlungsfrequenz bieten wir Ihnen Möglichkeiten an häufigerem und längerem Training teilzunehmen. Am Anfang kann es sein, dass das Training vorübergehend zu leichten Schmerzen führt oder währenddessen Schmerzen auftreten können. Diese Schmerzen sind normalerweise vorübergehend und lassen nach, sobald Sie aktiver und fitter werden. 35 Gelenke benötigen Bewegung, selbst wenn sie schmerzen; dadurch werden sie belastbarer und gesünder. Oft wird Patienten mit schwerer Arthrose gesagt: "Bei Ihren Knien reibt Knochen auf Knochen. Es gibt nicht viel, dass Sie tun können." Allerdings ist Training auch für Menschen mit starken Schmerzen und fortgeschrittenen arthrotischen Veränderungen vorteilhaft. Wenn Sie übergewichtig sind oder sich generell ungesund ernähren, sollten Sie sich bei diagnostizierter Arthrose diesem Thema stellen. Eine Gewichtsabnahme bei übergewichtigen Personen mit Arthrose ist eine effektive Therapiemethode zur Reduzierung von Beschwerden. Bereits ein Gewichtsverlust von 5% geht mit einer spürbaren Schmerzreduktion einher. Eine Reduktion des Körpergewichts um ganze 10% kann sogar zu einer 50%-igen Schmerzreduktion führen und das Risiko eines Gelenkersatzes reduzieren. Übermäßiges Körperfett, insbesondere Bauchfett, kann mittlerweile als entzündungsprovozierende Hormondrüsen klassifiziert werden. Diese lösen eine Entzündungskaskade aus - ein Hauptfaktor sowohl für Arthrose als auch andere Krankheiten wie Sehnenerkrankungen (Tendinopathie), Vorstufen von Osteoporose (Osteopenie) sowie Muskelschwund (Sarkopenie). Viele denken möglicherweise, dass Übergewicht aufgrund des erhöhten Drucks und der Belastung auf den Körper Gelenk- und Muskelschmerzen verursacht. Dies ist sicherlich ein Faktor, aber die erhöhten Entzündungswerte sind oft hauptverantwortlich für die meisten Probleme. Gewichtsabnahme hilft dabei, Symptome aller Arten von Arthrose zu reduzieren - selbst in Schulter und Händen. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Selen, Magnesium und Zink sind, können die schmerzlindernde Wirkung anderer Therapieansätze bei chronischen Schmerzen erheblich unterstützen. Beispiele hierfür sind Heidelbeeren, Himbeeren, Gemüsearten wie Chiasamen oder Nüsse sowie fettreicher Fisch wie Lachs. Auch Kurkuma oder grüner Tee haben positive Effekte. Es ist wichtig zu beachten: In der Therapie behandeln wir nicht nur lokal das betroffene Knie- oder Hüftgelenk; es geht um das Gesamtpaket. Training und Ernährung spielen eine wichtige Rolle - jedoch gibt es weitere Faktoren im Leben eines Menschen mit Einfluss auf Entzündungen im Körper. Regelmäßiges Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum mangelnde körperliche Bewegung sowie hoher Stresspegel bzw schlechter Schlaf gehören unter anderem dazu. Häufig führen diese Lebensgewohnheiten zu folgenden Symptomen: Anhaltende Schmerzen Anhaltende Müdigkeit Anhaltend schlechte Laune Anhaltende Darmprobleme Wunde Stellen im Mund Hautausschläge Konzentrationsschwierigkeiten.
Chronische Entzündungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung, Aufrechterhaltung und Verschlimmerung von Arthrose. Sie können auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leberfunktionsstörungen, Nierenerkrankungen, Schlaganfälle, Demenz, Krebs, Diabetes sowie Müdigkeit und Depressionen verursachen. Daher ist es äußerst wichtig, sowohl die Faktoren zu behandeln, die chronische Entzündungen beeinflussen als auch die Arthrose selbst. Durch gezieltes Training sowie Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme können einige dieser Faktoren verbessert werden. Unsere Veränderungsprogramme für Verhalten, Schlaf und Stress zielen darauf ab sicherzustellen dass Ihnen alle Mittel zur Verfügung stehen um auch die übrigen Faktoren optimal anzugehen. Unsere Therapeuten haben sich intensiv mit den Themen Ernährungs- und Lebensstiloptimierung auseinandergesetzt und wurden intern geschult. Dies stellt einen zusätzlichen Aspekt dar der im Rahmen Ihrer Therapie angesprochen wird. Um Ihre eigene Ernährung zu optimieren und möglicherweise Gewicht zu verlieren bieten wir Ihnen unsere Ernährungsberatung an. Diese soll Ihnen helfen den Einstieg in eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu erleichtern sowie Lösungen finden um diese Dinge gemeinsam mit Ihnen in der Praxis umsetzen zu können. Lassen Sie uns zusammen das Beste aus Ihrer Therapie herausholen! Ein optimales Therapieergebnis erfordert eine Zusammenarbeit zwischen unseren Therapeutenund Patienten wie sie auf dieser Seite detailliert nachlesen können. Die Diagnose "Arthrose" ist keineswegs das Ende der Welt und die meisten mit dieser Krankheit verbundenen Probleme lassen sich in der Regel gut behandeln. Wir werden Ihnen den Weg zeigen und Sie während des gesamten Therapieprozesses unterstützen. Wenn Sie auf unsere Kompetenz vertrauen, kooperieren und Selbstverantwortung übernehmen, steht einem vielversprechenden Ergebnis nichts im Wege. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Termin rechts!
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
ÜBER DEN AUTOR
Max Mustermann
Max Mustermann, Physiotherapeut, Inhaber und Experte für ganzheitliche Gesundheit.
Das Expertenteam hat als kostenlosen Service diverse Themen bearbeitet, um einen wissenschaftlichen Hintergrund und Lösungsansätze zu geben.
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